Den Neoprenanzug überziehen, das Segel schnappen, ab zum Wasser. Zweimal täglich durchliefen 24 Schülerinnen und Schüler der Q1 dieses Prozedere, um auf der Ostsee Windsurfen zu lernen.

In Begleitung von Herrn Regenbrecht und Frau Hachtmann fuhr der Bus am Sonntag nach San Pepelone, wo wir von netten Leuten, leckerem Essen und brütender Hitze empfangen wurden. Zwar fiel die Temperatur in den nächsten Tagen auf durchschnittlich 18°C, aber wie kalt es auch an Land war, im Wasser hielten die Neoprenanzüge schön warm.

Hier leiteten Benny und Reyk uns an, die Segel richtig zu halten und die Boards auf einen guten Kurs zu bringen. Bei entweder kaum oder sehr starkem Wind lernten wir nach Luv und Lee zu fahren und zu wenden. Dass wir so irgendwann weite Strecken mit Richtungsänderungen zurücklegten, ohne ständig ins Wasser zu fallen, war definitiv ein Highlight. Bei Sonnenschein konnten wir um die Wette fahren oder mussten aufpassen, nicht in die Blauen oder Grünen reinzufahren. Denn um auf dem Wasser erkannt zu werden, bekam jeder ein farbiges Leibchen. Das ONG trug Gelb.

Die abschließende Praxisprüfung, in der wir alles Gelernte anwenden und zeigen mussten, bestand jeder mit einer guten oder sehr guten Note.

Zu dieser Note gehörte allerdings nicht nur die Praxis, sondern auch Theorie.

Hierfür bekamen wir eine Stunde Unterricht und ein zugehöriges Theorieheft, in dem alles Wichtige von Vorfahrtsregeln über Bord-Beschriftungen bis hin zu Begriffserklärungen beschrieben stand. Zum Beispiel wurde erklärt, was „nach Luv oder Lee fahren“ überhaupt bedeutete: Der Wind kommt von Luv und bläst nach Lee.

Dieses Wissen wurde in einem Ankreuztest abgefragt und bestand man sowohl Theorie- als auch Praxisprüfung, konnten wir den Segelschein erwerben. Die Übergabe fand am letzten Abend feierlich am Ufer der Ostsee statt. Zusätzlich wurden wir mit – so sagten die Surflehrer – heiligem Salzwasser getauft. Dabei erhielt das ONG als letzte von fünfzehn Schulen die besondere Ehre, das restliche Wasser komplett übergeschüttet zu bekommen. Die Schadenfreude der anderen war groß.

Zum Abschluss gab der Leiter des Camps noch eine Feuershow zum Besten, womit wir alle Elemente in einer Woche durchlebt hatten: Schlafen an Land, Surfen auf dem Wasser mit Wind im Segel und das Feuer zum Abschluss. Damit konnten wir mit neuem Können und schönen Erfahrungen im Gepäck wieder nach Hause fahren. Viele würden auf jeden Fall noch einmal Windsurfen; mal sehen, wann es die Ersten wieder aufs Wasser treibt.

Sanya Lehmann, Q1