Unter der Leitung von Herrn Oncken im Deutschunterricht haben wir uns eingehend mit Molières Komödie “Der Geizige” beschäftigt. Dieses satirische Werk entführt den Leser in die Straßen von Paris, wo der reiche und geizige Harpagon mit seinen beiden Kindern, Elise und Cléanthe, lebt. 

Die Handlung des Stücks dreht sich um die Liebesbeziehungen der Kinder Harpagons. Während Elise in einen angesehenen Neapolitaner namens Valère verliebt ist, der in Harpagons Diensten steht, träumt Cléanthe davon, die junge Frau Mariane zu heiraten, deren einziges Kapital ihre Liebe ist. Doch Harpagons Geiz hindert seine Kinder daran, ihre Liebesbeziehungen frei zu leben. Für ihn sind Ehen nichts als Geschäfte, bei denen finanzielle Gewinne im Vordergrund stehen. 

So plant er, Elise an einen alten Mann ohne Mitgift zu verheiraten und Cléanthe mit einer reichen Witwe zu verkuppeln. Harpagon selbst jedoch möchte die junge und mittellose Mariane heiraten. Trotz dieser widrigen Umstände setzen Elise und Cléanthe alles daran, ihre Liebesheiraten zu verwirklichen. Mit List und Geschick gelingt es ihnen, ihre eigenen Wege zu gehen.

Basierend auf dieser Lektüre setzten wir unsere Kreativität in einer Reihe von Projekten um. Wir spielten Szenen aus dem Stück nach und präsentierten diese als Videos.

Eine Gruppe wählte die Form eines Comics, um die Geschichte visuell zum Leben zu erwecken und ein weiteres Team entschied sich dafür, die Ereignisse aus der Perspektive von Elise zu erkunden. In Form eines Podcasts dokumentierten sie die Gedanken und Gefühle der Figur in einem fiktiven Tagebuch.

Besonders kreativ war die Interpretation von “Der Geizige” als eine Folge der Sendung “Mitten im Leben”. In dieser modernen Adaption besitzt Harpagon Covid-Testzentren, während Cléanthe eine Vergangenheit im Jugendknast hat.

Am Ende konnten wir als Klasse gemeinsam über unsere Interpretationen von “Der Geizige” lachen. So kam es, dass die unerwarteten Wendungen und komischen Missgeschicke nicht nur unsere Fantasie angeregt, sondern auch unsere Lachmuskeln trainiert haben.

Wir wissen jetzt: Manchmal ist es besser, ein wenig großzügig zu sein, bevor man sein ganzes Geld wie Harpagon in einem Garten vergräbt!

Sofia Unruh