Der Roman „Der Circle“ erschien im August 2014 und löste eine ziemliche Diskussionswelle aus. Nun wurde er auch verfilmt, was ich mir zum Anlass genommen und das Buch gelesen und den Film gesehen habe. Zuerst möchte ich euch die Story und das Buch vorstellen:

Es geht um die naive 24-jährige May, die durch Glück und zusammen mit einer Freundin in dem begehrtesten (Internet-) Konzern der Welt einen Job ergattert hat. Der Konzern „Circle“ ist eine Mischung aus Google, Facebook, Twitter und Apple, nur dass er eben alles verbindet und alle Daten der Kunden hat. Also gibt es schlicht und einfach keine Anonymität im Internet mehr.

Das Ziel der Leiter des Konzerns, der drei Weisen, ist es, eine Welt ohne Kriminalität zu erbauen. Denn wenn alles bekannt ist, kann keiner mehr etwas tun, ohne dass es jemand anderes sieht. Doch das alles bekümmert May nicht. Im Gegenteil: Sie genießt die durch und durch verglasten Büros und alle möglichen Freizeitangebote, wie Yoga mit dem Hund bis hin zu kostenlosen Auftritten internationaler Superstars. Sogar ihre Eltern werden von ihrer Krankenversicherung mitversichert. Je transparenter man ist, desto beliebter wird man, merkt sie schnell und nach einer folgenschweren Entscheidung erfährt sie das mehr als jeder andere…

Ich würde das Buch von Dave Eggers ab 13 Jahren empfehlen, aber nur für Leute, die nicht unbedingt das Hollywood-Happy-End brauchen.

Der Film behandelt im Grunde die gleiche Story wie das Buch, aber durch das Weglassen von verschiedenen Beziehungen, sei es zu der besten Freundin oder zu Männern, ist der Film nicht nur familienfreundlicher, sondern auch langweiliger geworden. Die Beziehungen haben den größten Teil der Spannung im Buch ausgemacht, aber wenn es die nicht gibt, wo ist dann die Spannung?

Auch das Ende wurde stark abgeändert. Vor allem dieser Punkt hat mich enttäuscht, denn Hollywood hat wieder einmal bewiesen, dass man unbedingt ein Happy End braucht… Das Buch hatte herzzerreißende und vor allem unerwartete Wendungen, der Film war durch und durch voraussehbar.

Das Buch muss man gelesen haben. Andauernd findet man Spuren der Fiktion des Buches in unserer Wirklichkeit oder andersherum. Ich kenne Leute, die das Buch nicht gelesen haben und vom Film begeistert waren, für mich war er jedoch eine traurige und gescheiterte Umsetzung. Daraus lernt man: Immer zuerst das Buch lesen!

Von Meret Knoll – 9.4