„Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
Seit 1994 ist dieser Satz Teil des Artikel 3 unseres Grundgesetz.
Wir wollen Inklusion leben, doch wie kann das gehen? Wie gestalten wir eine sozialere Welt, in der jeder aktiv partizipieren kann? Gemeinsam mit dem 10. Jahrgang stellen wir uns seit 2015 jedes Jahr diese und andere Fragen.
Trotz anhaltender Gesundheitspandemie haben uns zwei externe Referenten im digitalen Raum besucht. Hanna Matthies und Matthias Groß mit Blindenführhund Bonja, die beide als Beauftragte für mobilitätseingeschränkte Menschen bei der BVG tätig sind, haben uns geholfen, einen neuen Blickwinkel auf die Themen Chancengleichheit und Inklusion von Menschen mit körperlicher Behinderung zu bekommen.
In ingesamt vier Diskussionsrunden haben unsere Referenten allgemeine und spezifische Hürden im Alltag aufgezeigt und anschließend Wege erklärt, wie wir diese überwinden können. Eine körperliche Behinderung muss im 21. Jahrhundert keine Einschränkung bedeuten, wenn entsprechende Hilfsmittel und Technik vorhanden sind.
Leider ist die Technik noch nicht überall in unserem Alltag etabliert bzw. integriert. So gibt es immer noch Bushaltestellen mit Tafeln ohne Vorlesefunktion oder nicht-barrierefreie Webseiten. Das müssen wir in Zukunft ändern.
Uns ist klar geworden, dass Menschen mit körperlichen Einschränkungen einen anderen Blickwinkel auf gewisse Dinge im Alltag haben. Wenn wir diese Perspektive in unsere Produkt- oder Infrastrukturentwicklung miteinbeziehen, dann wird die Welt für uns alle ein Stückchen besser. Denn wie uns Hanna Matthies erklärt hat, erleichtert Barrierefreiheit das Leben von uns allen. Beispielsweise begünstigt barrierefreies Bauen allen Menschen den Zugang zu Gebäuden.
Inklusion verbessert also das Leben von allen. Sie fängt bei jedem einzelnen an und funktioniert nur, wenn wir sie alle leben.
Durch das Projekt war es uns möglich, uns besser in die Position von mobilitätseingeschränkten Menschen hineinzuversetzen. Deshalb finden wir es wichtig, dass wir miteinander in den Austausch treten konnten.
Mit folgendem Zitat gehen wir aus dem Workshop:
„Wir sind alle Menschen. Wir haben alle die selben Wünsche und Bedürfnisse, uns frei zu entfalten.“ (Hanna Matthies)
Unser Dank gilt unseren Gästen Hanna Matthies und Matthias Groß (mit Bonja).
IG Friedenstaube