„Tanzen für die Bildung und Tanzen für die Zukunft“ das ist das Thema des sehr beeindruckenden und einzigartigen französischen Dokumentarfilms von Thierry Demaizière „Allons enfants!.

In dem öffentlichen Pariser Gymnasium Turgot begrüßt der Direktor die neuen Schüler für ein integriertes Hip-Hop-Tanzprojekt mit den Worten „Das Turgot ist kein CountryClub. Hier geben wir nicht nach und hier geben wir nicht auf.“ Der Deal zwischen der Schulleitung und den gewählten Schülern: Wenn Du hart genug für die Schule arbeitest, darfs Du in den professionnellen Hip-Hop-Kurs und und wirst zum Profitänzer ausgebildet. Dass dies nicht nur die Tanztalente weiterbringt, sondern auch ungemein viele andere Kompetenzen ausbildet und beide Ausbildungen sich gegenseitig befruchten ist selbstredend.

Die jungen Erwachsenen lernen Disziplin, Struktur, über sich Hinauswachsen, Verantwortung übernehmen und auch Rückschläge in Kauf nehmen. Im Prinzip ständig an sich arbeiten. Eine individuelle Betreuung durch Fachlehrer optimiert diese Arbeit am Selbst, denn alle Schüler bringen eine sehr individuelle, teils auch schwere Biographie mit: komplexe Familienverhältnisse, finanzielle Probleme, soziale Schwierigkeiten. Durch die spezielle Kameraführung und passende eindringliche Musik werden die teils sehr individuellen Tanzbewegungen und alle mitschwingenden Herausforderungen in Kraft und Energie umgesetzt.

Unsere Schüler der WPU-Kurse 9 und 10 durften Zeuge dieser besonderen Kraft und daraus resultierenden Hoffnung werden. Sie waren beeindruckt nach den 110 Minuten OMU im Kino am Friedrichshain. Im Unterricht haben wir lange über den Film und die generellen Herausforderungen in dem Leben von Jugendlichen gesprochen, auch über das Schulsystem, seine Defizite und Chancen. Als Abschluss lernten die Schüler eine Filmkritik zu schreiben. Natürlich in Französisch. Allons enfants.

J. Humann
Lehrerin für das Fach Französisch