Im Rahmen der Einheit „de la dictadura a la democracia“ beschäftigte sich der LK Spanisch Q2 unter anderem mit der Militärdiktatur in Argentinien. Nach dem Putsch gegen die demokratische Regierung errichtete das Militär zwischen 1976 und 1983 eine Diktatur, die äußerst brutal gegen (vermeintliche) Gegner des Regimes vorging. Rund 30.000 Menschen verschwanden (die sog. desaparecidos). Einige Organisationen bemühen sich, das Schicksal dieser desaparecidos aufzuklären. Unter ihnen die abuelas y madres de la Plaza de Mayo. Ihr besonderes Anliegen ist es, ein schreckliches Verbrechen aufzuklären: Viele Kinder, die während der Gefangenschaft ihrer Mütter in geheimen Gefängnissen geboren wurden, wurden ihnen entrissen und oftmalig regimetreuen Militärs zur Adoption übergeben. Die abuelas versuchen, diese „verlorenen“ Enkelkinder zu identifizieren und ihnen so ihre ursprüngliche Identität zurückzugeben. Dass dieser Prozess in vielen Fällen von gemischten Gefühlen begleitet wird, wurde den Kursteilnehmerinnen schnell bewusst. Eben diese Uneindeutigkeit und Zerrissenheit sollen die nachfolgenden „microcuentos“ (Kurzgeschichten) in Zusammenspiel mit den Bildern ausdrücken. Die Idee ist einem Wettbewerb der abuelas nachempfunden. 

Eine große Hilfe war uns in Zeiten des Hausunterrichts, dass wir auf unsere digitale Lernplattform zurückgreifen konnten. So war ein schneller und einfacher Austausch zu den microcuentos möglich. 

Weiterführende Informationen sind der Website der abuelas zu entnehmen: https://www.abuelas.org.ar.

Eine deutsche Übersetzung der microcuentos wurde ebenfalls bereitgestellt. Gelingt euch die Zuordnung? 

1 Siempre me sentía distinto. Quería saber todo, todo sobre mí. Un día, vi todo. Veía las cosas de manera diferente, de la manera correcta.

2 El momento en que supe que yo no era yo, viviendo la vida de otra persona.
¿Cómo no me he dado cuenta todos estros años, pasándolo por alto?
Lo llaman: miedo a la verdad.

3 Siempre me lo decía el corazón que todo tiene una explicación.
Me miré en el espejo pero no había reflejo. Y al despertar sabía que me faltaba una mitad – hasta que encontré a mi verdad. Es difícil entenderlo. Fuimos víctimas del tiempo.

4 Era como en Hensel y Gretel: un camino oscuro con restos, que debería mostrarme el verdadero camino de regreso a mí. Sólo que alguien se estaba llevando todos los restos.

5 Siempre fui amado y siempre lo seré. Amor por dos lados que recién encontré.
Dos familias, dos historias que contaré pero yo mismo siempre seré.

6 Desde hace 3 años tengo un nombre. Un nombre verdadero con una familia. Nunca podré conocer a mis padres, pero ahora tengo una identidad.

7 Una cerradura de combinación, durante años intenté abrirla, posibilidades infinitas pero número por número me sentía más libre.

8 Los cimientos se rompen… su vida se rompe, lentamente, pero se rompe… él sabrá su verdadero origen todo se desmorona.

9 Ser o no ser… esa era mi pregunta varios años. Siempre tenía esa pregunta en mi mente, el dilema de ser alguien differente. Hoy puedo ser porque sé la verdad.

10 Me gustaría poder decir que mi origen no me define.
Pero siempre faltaba algo, me daba vergüenza.
Ahora sé quién soy.
Por fin, estoy orgulloso.

A Ich wünschte, ich könnte sagen, dass meine Herkunft mich nicht definiert.
Aber es hat immer etwas gefehlt, ich schämte mich. Jetzt weiß ich, wer ich bin.
Endlich bin ich stolz.

B das Fundament bricht… sein Leben bricht, langsam, aber es bricht … er wird seinen wahren Ursprung kennenlernen. Alles fällt auseinander.

C Sein oder nicht sein… Das war meine Frage über Jahre hinweg. Diese Frage behielt ich immer im Hinterkopf, das Dilemma jemand anderes zu sein. Heute kann ich sein da ich die Wahrheit kenne.

D Ich wurde schon immer geliebt und es auch immer sein. Liebe von zwei Seiten, die ich kürzlich erst gefunden habe.
Zwei Familien, zwei Geschichten, die ich erzähle. Doch ich werde immer sein. 

E Mein Herz hat mir immer gesagt, dass alles eine Erklärung hat. Ich habe in den Spiegel gesehen, aber es gab keine Reflektion. Und beim Aufwachen wusste ich, dass mir eine Hälfte fehlt – bis ich meine Wahrheit gefunden habe. Es ist schwer zu verstehen, wir waren Opfer der Zeit. 

F Der Moment, in dem ich wusste, dass ich nicht ich bin, das Leben einer anderen Person lebe.
Wie konnte ich es all die Jahre nicht bemerken, darüber hinwegsehen?
Sie nennen es: die Angst vor der Wahrheit.

G Es war wie in Hänsel und Gretel: Ein dunkler Pfad mit Überresten, der mir den Rückweg zu meiner Selbst zeigen sollte. Nur dass jemand all diese Überreste von mir nahm.

H Ein Zahlenschloss, jahrelang habe ich versucht es zu öffnen, unendlich viele Möglichkeiten, aber von Nummer zu Nummer, fühlte ich mich freier. 

I Ich habe mich immer anders gefühlt. Ich wollte alles wissen; alles über mich. Eines Tages sah ich alles. Ich sah mein Leben aus einer anderen Perspektive; aus der richtigen.

J Seit 3 Jahren habe ich einen Namen. Einen echten Namen mit einer Familie. Ich durfte niemals meine Eltern kennenlernen, aber zumindest weiß ich nun wer ich bin.

1I – 2F- 3E – 4G – 5D – 6J – 7H – 8B – 9C – 10A

Muchos saludos,
R. Siekmann