“Ich muss alles tun, um zu leben, um später den Menschen erzählen zu können, was ich hier erlebt habe.”

Jaakov Silberberg


 

Am Montag, den 10. Februar 2020 waren wir, die Friedenstauben des Otto-Nagel-Gymnasiums, zu Besuch im Bundestag.

Anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz ist dort aktuell eine tief ergreifende Ausstellung des jüdischen Malers David Olère zu sehen.

Als einer der wenigen jüdischen Überlebenden des Sonderkommandos verarbeitete er seinen Alltag im KZ Auschwitz-Birkenau in über 70 Zeichnungen, die die Grundlage für seine späteren Ölgemälde darstellten.

Menschen zu den Gaskammern eskortieren, die Leichen auf Verwertbares wie Goldzähne zu untersuchen, anschließend zu verbrennen und die Asche zu entsorgen gehörten zu den täglichen Aufgaben dieses Kommandos.

Die ausgestellten Gemälde und Zeichnungen zeigen Olères persönliche Eindrücke aus seiner täglichen Hölle. Erniedrigung, Qual und Tod sind wiederkehrende Motive in seinen expressiven Werken.
Besonders bewegten uns die Texte und Zitate von Inhaftierten, die neben den Kunstwerken die Erfahrungen in eindringlichen Worten darlegten.

Die Ausstellung verdeutlicht auf eine besonders ergreifende Weise, wie wichtig es ist, sich mit unserer Vergangenheit auseinander zu setzen. Wir dürfen das Geschehene weder verharmlosen noch vergessen. Wir müssen uns aktiv mit dem schwersten und dunkelsten Teil unserer deutschen Geschichte beschäftigen. Hier bieten Olères Werke eine detaillierte und anschaulich aufbereitete Quelle.

Im zweiten Teil unseres Besuchs genossen wir eine exklusive Führung durch unseren Deutschen Bundestag.

Wir bestaunten die unterschiedlichen Orte, an denen unsere Abgeordneten Tag für Tag debattieren und sich für die Demokratie einsetzen. Größe und Architektur des Gebäudes überwältigten uns. In jedem Winkel ist ein Teil unserer deutschen und europäischen Geschichte verankert.

Zusammengefasst waren sowohl die Ausstellung als auch die Besichtigung des Bundestags lebhafte und lehrreiche Begegnungen mit unserer deutschen Geschichte.
Abschließend möchten wir uns bei Familie Mewes und der Friedensglockengesellschaft Berlin e.V. für diese spannende und informative Exkursion bedanken.

IG Friedenstaube