Frühes Sensibilisieren zu den Themen Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus ist uns – der IG Friedenstaube – ein großes Anliegen. Deswegen besuchten wir auch in diesem Jahr mit dem 7. Jahrgang vier verschiedene Exkursionsorte im Zusammenhang mit unserem Projekt „Holocaust – Opfer politisch und religiös motivierter Gewalt“. 

Da das Projekt eine Einführung in den Nationalsozialismus und die Verfolgung von Minderheiten in der Zeit darstellte, wurden unsere Lernenden in den Fächern Deutsch und Geschichte in zwei Blöcken an die Thematik vorbereitend herangeführt.

Am Projekttag selbst konnten sich die Schülerinnen und Schüler individuell verschiedenen Projekten zuordnen. Nachfolgend geben unsere Teilnehmenden einen kurzen Einblick:

Geschichtswerkstatt „Täter, Opfer, Zuschauer. Die Verfolgung von Minderheiten in der NS-Gesellschaft“ im Deutschen Historischen Museum

Im DHM setzten wir uns mit den zwei Schicksalen von Richard Stern und Margot Geiger auseinander. 

Anhand der detaillierten Lebensläufe beider Opfer des Nationalsozialismus befassten wir uns mit der Frage nach den Täter, Opfern und Zuschauern.

Uns wurde schnell bewusst, dass insbesondere zwischen Zuschauern und Tätern keine klare Grenze definierbar ist. Wir alle sind aktive Mitglieder unserer Gesellschaft und haben die Pflicht, Opfern Hilfe zu leisten. Sonst werden wir selbst zu Mittätern. 

Im Anschluss an die Gruppendiskussion hatten wir noch die Möglichkeit die Ausstellung zum Thema Nationalsozialismus individuell zu besuchen. 

Führung durch das Dokumentationszentrum NS Zwangsarbeit

Im Dokumentationszentrum hatten wir die Chance durch ein ehemaliges Zwangsarbeitslager geführt zu werden. Hier haben wir eine Einsicht in das tägliche Leben von Zwangsarbeitern bekommen. Zudem durften wir einen Blick in eine alten Baracke werfen. Uns schockierten die katastrophalen Bedingungen, unter denen die Menschen damals monate- bzw.  jahrelang leben mussten und die Dimension der Gräueltaten des NS-Regimes wurden uns schmerzlich bewusst.

Führung durch die Neue Synagoge Berlin

In der Oranienburger Straße besuchten wir die Neuen Synagoge. Hier wurden uns ganz unterschiedliche Aspekte des jüdischen Lebens vor und insbesondere während des Nationalsozialismus nahegebracht. Zunächst lernten wir den Ablauf des Gottesdienstes, einige Texte der Tora und Traditionen der jüdischen Glaubensgemeinschaft in Deutschland kennen.

Besonders inspiriert hat uns die Geschichte des Polizeibeamten Wilhelm Krützfeld, der sich in der Reichspogromnacht den Anordnungen widersetzte, die SS-Soldaten vertrieb und die gelegten Brände löschen lies. Mit seiner Zivilcourage rettete er nicht nur das Gebäude, sondern setzte sich auch weiterhin für die jüdischen Deutschen ein.

Später diente ausgerechnet diese Synagoge als Lager für die Nationalsozialisten verwendet. 1943 wurde das Hauptgebäude durch Luftangriffe zerstört.

Führung Gedenkstätte „Stille Helden“

„Stille Helden“ sind jene Menschen, die während der NS-Diktatur verfolgten Juden beistanden. Bei der Führung wurden wir über die Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Deutschen aufgeklärt. Außerdem lernten wir geglückte und gescheiterte Fluchtversuche kennen. 

Die Zivilcourage und der Mut vieler Menschen beeindruckte uns nachhaltig und mahnte uns, aktiv für eine freie und soziale Gesellschaft einzutreten.

Wir danken allen Schülerinnen und Schüler für die Umsetzung eines gelungenen Projekttags.

IG Friedenstaube