„Ensemble – contre la discrimination“: Gemeinsam gegen Diskriminierung.

Das ist das Ziel der bibliothèque humaine – ein ursprünglich dänisches Konzept, welches jedoch in Frankreich wieder aufgegriffen wurde, um mehr Menschen für die Erfahrungen anderer zu sensibilisieren.
Wie es funktioniert? Mehr oder weniger so, wie in einer richtigen Bibliothek: Menschen, die eine sehr prägende Erfahrung hatten oder die nicht sozialen Normen entsprechen, können sich als „menschliche Bücher“ freiwillig melden. Bei Events können dann Interessierte mit diesen menschlichen Büchern ins Gespräch kommen, um mehr über ihre Geschichte zu erfahren – das sind dann die „Leser“.

Im Rahmen des Französischunterrichtes haben auch wir uns mit diesem Konzept auseinandergesetzt. Dabei lag der Schwerpunkt insbesondere darauf, herauszufinden inwiefern solche Konzepte wirklich zur Entstigmatisierung bestimmter Themen beitragen, wie bspw. von Homosexualität, Migration und Armut. Unter anderem hörten wir uns dazu Podcasts an, lasen Internetartikel und führten konstruktive Diskussionen im Unterricht.

Unser Abschlussprojekt zu diesem Thema war es, selbst einen fiktiven Podcast im Gespräch mit einer sozial engagierten, französischsprechenden Person aufzunehmen. Eine Person spielte den Interviewer, die andere den Interviewten. In unserem Kurs entschieden sich die Gruppen bspw. für Stromae, Lilian Thuram oder Édouard Louis. Natürlich war es spannend, selbst die Erfahrungen dieser Person in eigene Worte zu fassen und ihr eine Stimme zu geben. Jedoch war es ebenso aufschlussreich, in die Rolle des Interviewers zu schlüpfen und sich Fragen auszudenken, die man sich möglicherweise sogar selbst schon immer gestellt hat.

Die Schwierigkeit war natürlich, alles auf Französisch zu machen. Das war zwar eine Herausforderung, hat sich aber rückblickend sehr positiv auf unsere gesprochenen Französischkenntnisse ausgewirkt.

Aber wozu das ganze? Diskriminierung bleibt auch in Deutschland ein sehr präsentes Thema. Ob aufgrund von Religion, Herkunft, sozialem Status oder Geschlecht – eine Universallösung wird es dafür leider nie geben. Jedoch kann trotzdem jeder einzelne etwas gegen Stereotypen und Vorbehalte tun: zuhören und sich informieren. Deswegen denken wir, dass die bibliothèque humaine ein fortschrittliches Konzept ist, contre la discrimination.

Lilly S., Grundkurs Französisch

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