Hausunterricht via Videokonferenz hat einige Vorteile: länger schlafen, keine vollgestopften Bahnen, ein Tässchen Tee neben sich UND man kann unkompliziert Gäste zuschalten. So geschehen im Englischunterricht der 7. Klasse, in der es in der 4. Unit um Irland geht. Wie praktisch ist es da, wenn ein Mitschüler einen irischen Papa hat, den wir live aus dem Südosten Irlands zu uns in den Unterricht geholt haben. Eine Stunde lang konnten wir all unsere Fragen loswerden und haben im schönsten irischen Englisch eine Menge spannender Antworten bekommen.

Wusstet ihr beispielsweise, dass es in Irland heute nur noch wenige Wälder gibt? Das hat historische Gründe. Von 1169 bis 1949 war Irland in englischer Hand. Im 16. Jahrhundert kämpften die Engländer gegen die Spanier um die Vorherrschaft auf den Weltmeeren. Dafür brauchten sie gute Schiffe. Und genau für den Bau dieser holzten die Engländer Unmengen an irischen Eichenwäldern ab… mit Auswirkungen bis heute.

Des Weiteren haben wir gelernt, dass Irland von allen europäischen Ländern die meisten Schichtarbeiter hat. Über 1.000 multinationale Firmen haben ihren Sitz auf der grünen Insel. In vielen von ihnen wird rund um die Uhr produziert, beispielsweise in pharmazeutischen und medizintechnischen Unternehmen. Für viele Iren ist es daher völlig normal, mehrere Tage hintereinander 12-Stunden-Tage oder -Nachtschichten zu arbeiten und dann wiederum mehrere Tage am Stück frei zu haben.

Und natürlich holten wir auch Tipps für einen möglichen, zukünftigen Besuch Irlands ein. First things first, vergesst euren Regenschirm nicht, denn an 215 Tagen im Jahr wird’s nass von oben. Am 17. März könntet ihr die St. Patrick’s Day Paraden miterleben. Zu empfehlen ist außerdem ein Besuch des Rock of Cashel, einer eindrucksvollen Ruine mit vielen Türmen, die nicht nur Mönche einst beherbergte, sondern seit jeher auch als Sitz von Feen und Geistern gilt.

Eine eindrucksvolle Englischstunde. Thanks a million, Mr Cronin!

Ulrike Scholz
Englischlehrerin