Zur Woche der Geografie

Kannst du dir vorstellen, dass es in gerade einmal 33 Jahren mehr Plastik im Meer geben soll als Fische?

Klingt wie ein Witz, stimmt aber: Wenn alles so weiterläuft wie bisher,  schwimmen im Jahr 2050 ganze 716 Millionen Tonnen Kunststoff in unseren Ozeanen – (nach Prognosen der Ellen MacArthur Foundation).

Plastik. Segen und Fluch unseres heutigen Wohlstandes und eines der wohl auffälligsten Hinterlassenschaften unserer Touristen an den Küsten jener Strände weltweit. Als Folge der weiterhin anhaltenden,  allumfassenden Globalisierung hat sich der Konsum dieses Werkstoffes alleine in den letzten 50 Jahren verzwanzigfacht. Wir reden hierbei von der Verunreinigung von immerhin 70% der Erdoberfläche,  wobei die Weltmeere nicht nur für die Entstehung unseres Klimas verantwortlich sind,  sondern uns auch als Rohstoff-,  Nahrungs- und Energiequelle dienen, bedeutend für Tourismus und Verkehr (Transportwege/ Warenaustausch) sind, der Salzgewinnung zum Nutzen reichen uvm. Die Zerstörung dieses unabdingbar wichtigen Umweltfaktors wird von Jahr zu Jahr vorangetrieben und macht sich bereits bemerkbar. Über 90% aller Seevögel haben Müll im Magen – diese Rate fordert jährlich eine Millionen Todesopfer jener Art.

Die Vermüllung der Weltmeere nimmt drastisch erschreckende Ausmaße an. Neuen Studien zufolge gelandet bereits jetzt pro Minute eine gesamte Lkw-Ladung voll Plastikmüll in die Meere. Hochgerechnet wären dies alleine 8 Millionen Tonnen an Kunststoffreste in einem Jahr – Tendenz steigend.

Bei der Verschmutzung der Meere durch Plastik handelt es sich um ein universelles Problem, welches sich uns in Zukunft wieder und wieder entgegenstellen wird und uns sicherlich auch auf die Füße fallen wird, sollten wir weiterhin nur dem Prozess der Umweltverschmutzung stillschweigend zusehen. Darum ist es umso wichtiger, über folgende Problematik zu informieren und aufzuklären – genau wie es die Klasse 10.3 in der Geografie-Stunde am 31.10.2016 behandelte, im Rahmen der Woche der Geografie am Otto-Nagel- Gymnasium.

Das Jahr der Geografie wurde von den Vereinten Nationen zum „Wissenschaftsjahr der Geografie“ (International Year of Global Understanding) ernannt. Es soll dazu dienen, ein besseres Verstehen des eigenen Lebens in internationalen Zusammenhängen zu fördern und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass lokales Handeln im Gegensatz dazu auch weltumfassende Folgen nach sich zieht. Vor allem in solch einem Kontext wird die Wichtigkeit des Schulfaches Geografie als vernetzte Wissenschaft deutlich, welche in einer sich immer stärker globalisierenden Welt die Nahstelle zwischen uns Menschen und der Natur darstellt.

Daran verknüpft lernten wir an diesem Tag die Bedeutung des Meeres für uns Menschen, trugen Assoziationen zusammen und redeten über dessen Gefährdungen. Weiterhin klärten wir in Form von Gruppenarbeit uns gegenseitig über die Umstände der sogenannten „Plastikkontinente“ und die der Chemikalie Bisphenol A, welche sich in vielen Alltagsprodukten wiederfindet, auf. Ein kurzer Filmausschnitt zur Kunststoffvermüllung an der Nordsee verdeutlichte uns allen, wie nah und vor allem unerbittlich der Sachverhalt bereits heutzutage ist. Abschließend diskutierten wir natürlich auch über möglich denkbare Gegenmaßnahme – sowie auf politischer, als auch auf individueller Ebene.

Bedeutend für dich ist nun allerdings: Die globale Umweltverschmutzung unserer Meere wird deine Zukunft mitbestimmen. Jeder selbst kann einen Beitrag zur Verbesserung des derzeitigen Zustandes beitragen – du auch. Und wenn nicht jetzt, wann dann?

Benutzt Stoffbeutel, entsorge deine Flaschen und sämtlichen Kunststoffabfall gewissenhaft (Stichwort: Mülltrennung, Recycling), denke über die Möglichkeit eines Wasserfilters nach (…) und du wirst sehen: Der Aufwand lohnt sich – deine Umwelt wird es dir danken.

Sayan Ruwald, 10.3