Den Kreuzweg des Jesus haben wir, die Klassen 9.1 und 9.4, am 20. November zusammen mit Maria, der Hauptfigur des Filmes „Kreuzweg“ von Manfred Karsch, im Rahmen des Ethik-Unterrichts im CinemaxX am Potsdamer Platz beschritten. Diesen Namen trägt der Film, weil metaphorisch Jesus Weg zum Kreuz dargestellt wird. Die vierzehnjährige, streng katholische Maria möchte nämlich ihr Leben für Gott opfern, damit ihr kleiner Bruder, der an einer Entwicklungsstörung leidet und deswegen keine Worte von sich geben kann, das Sprechen lernt. Der gesamte Film wurde in vierzehn Kapitel, die jeweils fünf bis 15 Minuten andauerten, gegliedert. Auf diesem sehr interessanten Aufbau basierte auch die Stimmung, die beim Ansehen des Filmes entstand, denn jede Szene wurde aus einer bestimmten Perspektive gefilmt, die sich durch das ganze Kapitel hindurch nicht einmal geändert hat. Dadurch wirkte der Film sehr streng und hart. Es wurde außerdem keine Hintergrundmusik verwendet, was eine bedrückende Stille im Kinosaal bewirkte.
Besonders bewegend war das zwölfte Kapitel „Jesus stribt am Kreuz“, in dem Maria ihr Leben Gott schenken kann. Als Maria stirbt, kann ihr kleiner Bruder nun endlich sprechen. Das erste Wort, welches er sagt, lautet „Maria“.
Die 13. Szene „Jesus wird vom Kreuz genommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt“ zeigt Marias Eltern, die einen Sarg für ihre Tochter auswählen wollen. Marias Mutter wirkt zuerst stolz, dass ihre Tochter nun eine Heilige ist, die für Gott starb. Allerdings bricht am Ende des Kapitels ihre Fassade und sie kann ihre Trauer nicht mehr verbergen, denn sie weint bitterlich.
Es wurde auch auf Toleranz gegenüber Religion eingegangen. Im siebten Kapitel wird Maria beim Sportunterricht gezeigt. Sie weigert sich, zu der Musik, die die Sportlehrerin spielt, Sport zu machen, und wird daraufhin von den anderen Schülern schikaniert.
Nach dem konzentrierten Ansehen des Filmes haben wir noch mit einem Gesprächsleiter über den Film diskutiert, unsere Eindrücke geteilt und ausgewertet und Erkenntnisse gesammelt.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass wir einen sehr spannenden Tag im Kino erlebt haben und viel Neues über das Thema Religion und Toleranz während des „Unterrichtes in anderer Form“ gelernt haben.
Annika Hellwich, 9.1