Das Kollegium beschloss Carmen Sauer, unserer “Essensfrau”, zu ihrem 60. Geburtstag eine besondere Freude zu machen. So lange wie Carmen Sauer bei uns das Essen austeilt und allen Essensteilnehmenden Freuden bereitet, wollte das Kollegium sie überraschen. Schließlich ist Carmen nun schon seit über 16 Jahre am Otto-Nagel-Gymnasium.
Getragen wurden Kochmützen und zur Feier des Tages bekam Frau Sauer den Goldenen Kochlöffel, eine Topflanze, einen besonderen Tropfen, ein kleines Päckchen und eine Kochmütze geschenkt.
Herr Wendt trug eine Laudatio vor, die ihr unten lesen könnt.
Liebe Carmen,
seit etwa sechzehn Jahren, also an der Hälfte meiner Tage am ONG, hast du mir das Essen zugereicht.
Deshalb ist es mir eine besondere Ehre und Freude, dir heute, anlässlich deines runden Geburtstages, ein paar Worte zu sagen.Zuerst einmal wünscht dir das Kollegium – wir sind ja nur eine kleine Abordnung – alles Gute zu deinem Geburtstag, verbunden mit Gesundheit, Freude und Glück mit deiner Familie und natürlich auch weiterhin Spaß bei der Arbeit, wie man sie ja täglich bei dir sehen kann, und da du mit Bianca jetzt eine gute Verbündete hast, ist es für dich auch leichter.
Aber lass uns auch mal zurückschauen.
Dein Arbeitsplatz war nicht immer so günstig und praktisch wie jetzt nach dem Umbau 2016. Angefangen hat es im jetzigen Lehrerzimmer, wo das ganze Küchenmobiliar aus wenigen Schränken und einigen mobilen Tresen bestand – und du musstest alles von Hand abwaschen und du hast alles mitunter allein bewältigt.
Die Lehrer, die damals an der Essenversorgung teilnahmen, haben sich immer sehr gefreut, dass du ihnen anfänglich im derzeitigen Kopierraum, später im großen Raum einen Extratisch mit ordent- licher Tischdecke bereitgestellt hast, an dem man sich etwas willkommener fühlte als im anonymen Allerlei. Das machst du auch heute noch – Vielen Dank für dieses Privileg.
Bevor es so wurde wie heute, wurde es erstmal deutlich schlechter, ich sage nur: „Essen aus der Assiette“. Das lief in einem Klassenraum ab und du warst so pfiffig und weitsichtig und hast von deinem eigenen Geld kleine Tabletts gekauft, damit die Schüler die heiße Ware überhaupt an ihren Tisch tragen konnten. Du hast es gemacht, weil es praktisch war und geholfen hat. Das ist deine Art auch Danke dafür.
Die Schüler haben es mit dir gut getroffen. Sie können mit dir sehr zufrieden sein und sind es auch. Viele kannst du mit Namen ansprechen, du bist im besten Sinne neugierig und weißt über Klassen- arbeiten immer gut Bescheid. Und wenn ein Schüler als Esser schon länger dabei ist, wechselt ihr auch ein paar Worte mehr. Und ja, Schüler können sehr ungeschickt sein und es geht immer mal was daneben, aber da bist ja zum Glück noch du und mit Ruhe und einem Lappen wird alles wieder so bereitet, dass sich jeder wohlfühlen und sich mit Appetit am Buffet bedienen kann.
Und wir mitessenden Lehrer können uns gar nicht beklagen und lassen uns eine kleine Bevorzu- gung immer gern gefallen.
Da fällt mir noch eine Episode ein, die vielen hier schon länger arbeitenden Kollegen noch gut in Erinnerung ist. Es war die Zeit, als aus Frau Thiede Frau Sauer wurde. Du hattest uns anlässlich deiner Hochzeit 2015 zu unserer Weihnachtfeier einen Umschlag mit Geld mitgegeben, das wir verfeiern durften und wir waren von der Summe doch alle sehr freudig überrascht.
Auch das ist ein Beleg dafür, wie sehr du der Schule, den Kollegen und den Schülern ehrlichen Herzens zugetan bist.
Aus all den genannten Gründen verleihen wir dir heute einen Preis.