Wenn man in ein neues Land umzieht, dann ergeben sich zwangsläufig viele Fragen. Einiges ist neu, anders, ungewohnt. Und auch das Schulleben ist in der Heimat ein anderes. Genau diese Frage diskutierte die Willkommensklasse. Unter dem Motto „Schule in Deutschland vs. Schule in meiner Heimat“ erstellten alle Schülerinnen und Schüler in Einzel- und in Partnerarbeit Präsentationen, um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Systeme zu reflektieren.

Im gemeinsamen Austausch haben wir viel Neues gelernt, wie dass zum Beispiel in der Ukraine meist Schuluniformen getragen werden, jede Unterrichtsstunde nur 45 Minuten dauert und man dafür 7-8 Fächer pro Tag hat, was auch in Georgien und Russland der Fall ist, der Unterricht inklusive Mittagspause von 8 Uhr bis 15 Uhr stattfindet oder dass die Noten von 1 bis 12 (beste Note) vergeben werden. In Russland wiederum ist eine 5 die beste Note und eine 1 die schlechteste Note, während in Ägypten das Notensystem von 1 bis 10 aufgebaut ist. In Russland, der Ukraine und Georgien haben Schulen außerdem keinen eigenen Namen, sondern sind landesweit in Schulnummern unterteilt. Zudem beenden die Schülerinnen und Schüler in allen drei Ländern die Schule nach der Klasse 9 oder Klasse 11. Auch die Ferienzeit ist eine andere. Schülerinnen und Schüler in der Ukraine sowie in Ägypten und Russland können sich von Ende Mai bis zum ersten September über drei Monate Sommerferien am Stück freuen, aber haben dafür weniger freie Tage während des Schuljahres. In Georgien wiederum ist die Ferienzeit ähnlich wie in Deutschland. Außerdem erzählten alle Schülerinnen und Schüler, dass an ihren Schulen die Nutzung des Smartphones außerhalb des Unterrichts erlaubt sei.

Zusätzlich verglichen die Schülerinnen und Schüler beide Schulsysteme und arbeiteten heraus, was ihnen an Schule in Deutschland und in ihrer Heimat besser und nicht so gut gefällt. Alle waren sich darüber einig, dass sie das digitale Arbeiten dem analogen Arbeiten vorziehen. Auch die Unterrichtsmethoden in Deutschland wurden gelobt, weil sie viel offenere und kreativere Zugänge ermöglichen. Zudem begeisterte die Schülerinnen und Schüler das große Angebot an IG´s in Deutschland. An ihren Heimatländern fanden die Schülerinnen und Schüler gut, dass jede Schule eine Krankenstation zur direkten medizinischen Versorgung hat und die Turnhalle meist im Schulgebäude integriert ist. Kritisiert an beiden Systemen wurde, dass in Teilen immer noch viel Unterrichtsmaterial in Deutschland kopiert wird, während das Hausaufgabensystem in anderen Ländern „durchfiel“. Außerdem erzählte eine Schülerin, dass es in Ägypten keine Klassenfahrten gibt und sie die Durchführung von Klassenfahrten in Deutschland besser findet.

Am Ende einer jeden Präsentation wurden Fragen gestellt und es gab ein kurzes Feedback. Durch diesen spannenden Austausch haben wir viele neue Dinge erfahren und uns so noch besser kennengelernt.

Doch was die Schülerinnen und Schüler sonst zu sagen haben, können Sie hier in ihren Statements lesen:

„Mir haben alle Präsentationen gefallen, aber manche Sachen haben mich überrascht. Mich hat überrascht, dass in Georgien alle mit dem Schulbus zur Schule fahren.“ (Dima L.)

„Den großen Park an der Schule in Georgien fand ich gut. Es ist gut, dass man in der Pause draußen sein kann.“ (Artem V.)

„Schade, dass es in Georgien keine Aula zum gemeinsamen Mittagsessen gibt.“ (Dima K.)

„Die Noten in Ägypten und Russland sind ganz anders. Das ist überall anders.“ (Anatolii V.)

„Ich fand es gut, die verschiedenen Schulgebäude zu sehen. Jede Schule hat etwas Besonderes.“ (Mariia F.)

„Ich habe viel über das Schulsystem in der Ukraine gelernt. Aber die vielen Hausaufgaben in der Ukraine finde ich nicht gut.“ (Jasmin R.)

„Es hat Spaß gemacht, dass wir viele neue Dinge über andere Länder gelernt haben.“ (Tanya I.)

„Die ägyptischen Schulen wirkten sehr modern auf mich. Ich finde es gut, wenn digitaler Unterricht stattfindet.“ (Barbare S.)

„Mir ist aufgefallen, dass die Schulen in Georgien, Russland und der Ukraine viele Gemeinsamkeiten haben.“ (Eva S.)

Julia Königs