Nachdem die polnischen Austauschschüler uns bereits letztes Jahr im September für eine Woche besucht hatten, begaben wir uns am 14.05.2018 auf eine zweieinhalbstündige Zugfahrt Richtung Posen. Als wir schließlich in Posen angekommen waren, wurden wir von den beiden Klassenlehrern der polnischen Austauschschüler vom Bahnhof abgeholt und sind dann mit einem Bus zu der Austauschschule gefahren. Während der Busfahrt erhielten wir einen ersten Eindruck von Posen. Danach kamen wir mit dem Bus an der Schule unserer Austauschschüler an, wo wir von unseren Austauschschülern herzlich empfangen wurden.
Der restliche Tag wurde von den Meisten genutzt, um Posen zu erkunden, die Gastfamilien kennenzulernen oder Geld umzutauschen, da in Polen nicht wie in Deutschland mit dem Euro, sondern mit Zloty bezahlt wird.

Der nächste Tag begann für uns um halb neun mit der Vorstellung der Austauschschule und anschließender Begrüßung durch den Schulleiter. Danach haben wir in zwei Gruppen verschiedene Fächer besucht, was möglich war, da in dieser Schule bilingual, das heißt sowohl auf Polnisch als auch auf Englisch, unterrichtet wird. Nachdem wir drei Stunden den Unterricht besucht hatten, durften wir die von den Austauschschülern vorbereiteten Escape-Rooms ausprobieren, welche einige tolle und knifflige Rätsel enthielten. Nachdem die Schule zu Ende war, haben wir mit unseren Austauschschülern verschiedene Aktivitäten unternommen, wie zum Beispiel der Besuch einer rasanten Sommerrodelbahn, eines amüsanten Spaßbades oder einer Rollschuhbahn.

Am Mittwoch besuchten wir ein Museum, in welchem die verschiedenen, geschichtlichen Epochen von Posen vorgestellt wurden. Darauf folgte ein spielerischer Workshop, der uns das bereits Gesehene näher bringen sollte, danach besuchten wir den im Zentrum der Geschichte stehenden Posener Dom. Die älteste Kirche Polens ist von innen sehr prachtvoll gestaltet, was vor allem in der goldenen Kapelle deutlich wird.

Am Donnerstag machten wir eine Stadtrallye, was beim morgigen Blick aus dem Fenster sprichwörtlich beinahe ins Wasser gefallen wäre, denn es hatte das erste mal seit unserer Ankunft geregnet. Jedoch besserte sich das Wetter mit voranschreitender Tageszeit und die Stadtrallye konnte doch noch stattfinden. Nachdem alle die Stadtrallye gemeistert hatten und jeder nochmal die Zeit hatte sich zu stärken oder den täglichen um 12 Uhr wiederkehrenden Kampf der Ziegen in der Turmuhr des Rathauses zu betrachten, ging es auch schon weiter mit dem Besuch eines Back-Workshops, in dem uns gezeigt wurde, wie das Posener Martinshörnchen gebacken wird, wobei einige sogar mithelfen durften. Am Ende des Tages bekam jeder solch ein traditionelles Gebäckstück zum Kosten.

Am vorletzten Tag fuhren wir mit dem Bus, um das etwa 20 km von Posen entfernte Raczyński-Schloss zu besuchen. Das Schloss stach nicht nur durch seine prunkvoll und in verschiedenen Stilen original rekonstruierten Räume hervor, sondern auch durch den Schlosspark und die mit vielen Gemälden ausgestattete Kunsthalle. Danach fuhren wir zurück nach Posen, um in das Einkaufscenter Posnania zu gehen. Nach einer kleinen Stärkung gingen wir ins Kino und schauten uns den Pferdefilm „Ostwind 3“ auf Deutsch mit polnischen Untertiteln an – schließlich sollten die polnischen Schüler den Film auch verstehen können. Als Abschluss der Austauschfahrt sind wir bowlen gegangen und aßen anschließend gemeinsam Pizza.

Der letzte Tag begann bei den allen früh, denn unser Zug fuhr um 6:40 Uhr los. Nachdem wir uns alle verabschiedet und einen Platz im Zug gefunden hatten, fuhren wir erstmal drei Stunden nach Stettin. Von Stettin sind wir dann noch einmal zwei Stunden nach Eberswalde gefahren, da auf den Gleisen Richtung Lichtenberg gebaut wurde. Von Eberswalde noch einmal 10 Minuten mit einem IC nach Bernau bei Berlin und von dort mithilfe der S-Bahn Richtung „Heimat“. Diese ganze Zeit haben wir uns mit dem Austausch von den neuen Eindrücken, verschiedenster Kartenspiele und einigem mehr vertrieben.

Rückblickend würde ich sagen, dass diese eine sehr tolle Woche war, in der ich nicht nur die Kultur und das Leben in unserem Nachbarland Polen — frei nach dem Motto „So nah und doch so fern“ — näher kennengelernt habe, sondern auch mein Englisch ein wenig verbessert habe.

Bennet André Kellert, 10.4