Am vergangenen Dienstag durfte das Otto-Nagel-Gymnasium eine jüdisch-amerikanische Delegation in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) begrüßen. Zwölf Gäste, darunter Studierende und junge Berufstätige, besuchten unsere Schule, um sich über das Schulleben in Deutschland zu informieren und mit unseren Schüler*innen über Demokratie, Holocaust-Erinnerung und aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen ins Gespräch zu kommen.
Begleitet wurde die Gruppe von Mitarbeitenden der Allianz, die das Austauschprogramm als Partner mitfinanzieren. Das Unternehmen möchte mit diesem Engagement nicht nur gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, sondern setzt sich auch aktiv mit der eigenen Unternehmensgeschichte auseinander, insbesondere im Zusammenhang mit der NS-Zeit und dem Holocaust. Auch deshalb unterstützt die Allianz gezielt Bildungsprojekte, die Erinnerungskultur und demokratische Werte fördern.
Nach einer Führung durch das Schulgebäude fand ein intensiver Austausch statt, der fachlich bemerkenswert tief ging. Gerade vor dem Hintergrund eines zunehmenden Antisemitismus in Deutschland war es beeindruckend, wie offen, ehrlich und differenziert über die Bedeutung von Erinnerungskultur, historische Verantwortung und die Rolle junger Generationen gesprochen wurde. Die Schüler*innen des ONG nutzten die Gelegenheit, ihre eigenen Sichtweisen einzubringen, Fragen zu stellen und ihre Gedanken zu einer demokratischen, offenen Gesellschaft zu teilen.
Begleitet wurde die Veranstaltung zudem von sechs Polizeikräften, die zum Schutz der Gäste vor Ort waren. Auch das hat uns allen eindrücklich vor Augen geführt, dass jüdisches Leben in Deutschland leider noch immer besonderen Schutz braucht – und wie wichtig direkte Begegnungen sind, um Vorurteile abzubauen, gegenseitiges Verständnis zu fördern und für die Werte von Demokratie und Menschenwürde einzutreten.
Ein herzlicher Dank gilt allen beteiligten Schülerinnen und Schülern, sowie den Partnern vom DAAD und der Allianz, die diesen wichtigen Austausch ermöglicht haben.
J. Rösener