Nicht nur die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen waren beeindruckt vom Vortrag der Anne Wilkening, sondern auch die Eltern.
Der Konferenzraum war gefüllt bis auf den letzten Platz. 59 Eltern und drei Lehrerinnen hörten trotz der Fußball-WM den Worten der Pubertätsflüsterin gebannt zu. Während des Vortrags gab Anne Wilkening den Zuhörern gezielte Tipps für die Erziehung ihrer Kinder im Umgang mit Drogen und Medien und stellte einige interessante Thesen zur Diskussion.
Verbote hält die Psychologin für wenig sinnvoll, viel wichtiger wäre es, den Medienkonsum einzuschränken. In ihren Ausführungen zum Thema Drogen verwies Frau Wilkening auf die Seite des Bundesinstitut für Risikobewertung, welche zuverlässige Informationen über alle Drogen enthält.

Im Laufe des Abends forderte Frau Wilkening die Eltern mehrfach dazu auf, sich ihrer Erziehungsaufgabe verantwortungsvoll zu stellen.

»Trauen Sie sich zu erziehen, seien Sie Vorbild, und machen Sie sich mit der Lebenswelt Ihrer Kinder vertraut. Setzen Sie Ihren Kindern Regeln und Grenzen und dies mit wenigen Worten.«

Das konsequente Handeln der Eltern, aber auch Lehrer ist unabdingbar. Verstöße gegen Regeln müssen geahndet werden. Dabei empfiehlt die Psychologin Wilkening die gemeinsame Ausarbeitung von Verträgen zwischen Kindern und Erwachsenen, welche sowohl die Regeln, Konsequenzen als auch Belohnungen festhalten. Diese sollten mindestens einmal jährlich überarbeitet werden.

Tipps in Sachen Medienkompetenz von Anne Wilkening:

  1. Setzen eines Zeitlimits von 6-9 Stunden pro Woche,
  2. Sport nach dem Spielen am Computer und im Anschluss das Erledigen von Hausaufgaben,
  3. Spielen am Computer nur im Beisein der Mitspieler im selben Raum,
  4. kein Einsatz von Geld,
  5. Spielen nur bei Tageslicht.

Für den Umgang mit dem Computer empfiehlt Anne Wilkening weiterhin die Software F.Lux, welche die Bildschirmfarben an das entsprechende Tageslicht anpasst.
Nach der persönlichen Auffassung von Frau Wilkening gehören Fernseher, Handys und Rechner nicht in die Kinderzimmer. Auch Ladestationen sollten sich außerhalb der Kinderzimmer befinden.

»Sie als Eltern haben immer das Veto-Recht. Es ist wichtig, dass Sie ständig im Gespräch mit den Kindern und Jugendlichen bleiben. Zeigen Sie Ihren Kindern täglich Ihre Wertschätzung mit Worten, Blicken und Berührungen.
Sie sind für das Handeln Ihrer minderjährigen Kinder verantwortlich. Sollten Sie selbstzerstörendes Verhalten bei anderen Kindern wahrnehmen, dann informieren Sie deren Eltern bzw. Lehrer oder den Lehrer des Vertrauens. Denn auch Sie würden diese Information über Ihr Kind erhalten wollen.«

Anne Wilkening kennt als zweifache Mutter die Höhen und Tiefen der Kindererziehung. So hat sie selbst erfahren müssen, dass es für eine gewisse Zeit normal ist, wenn die Kommunikation von Seiten der Kinder versiegt. Aber die Zeit der Pubertät hat auch ein Ende. So können Eltern davon ausgehen, dass die Umbauphasen im Gehirn Ihrer Töchter mit Anfang bis Mitte zwanzig und bei Ihren Söhnen mit Mitte bis Ende zwanzig beendet sein werden. Bis dahin sollten Sie nicht verzagen und sich Rat auf den Folien von Frau Wilkening holen!

Ihr Team Redaktion