Eine Woche lang führte die Künstlerin Ana Bilankov mit acht Schülern und uns BFD’lern des ONG einen Workshop zum Thema Schwarz-Weiß-Fotografie durch. Es ging darum, einen eigenen Film unter dem Aspekt der Selbstinszenierung voll zu knipsen und diesen analog zu entwickeln. So wie man das früher gemacht hat, als es noch keine Digitalkameras gab.
Am Montag stimmten wir uns mit Theorie auf das Thema ein, indem wir uns unter anderem ansahen, wie eine analoge Kamera aufgebaut ist, wie man einen Film einlegt und welche Fototechniken sich bei Schwarz-Weiß-Fotografie anbieten. So gilt es den Fokus viel mehr auf die Formen und Strukturen in der Umwelt zu legen, denn tolle Farbkontraste lassen sich in Schwarz-Weiß logischerweise nicht darstellen.
Am zweiten Tag besuchten wir eine Austellung der New Yorker Straßenfotografin Vivian Maier im Willy-Brandt-Haus. Sie war eigentlich Kindermädchen, aber ihre viel größere Leidenschaft, die Fotografie, lebte sie lange Zeit als Hobby aus. Erst durch die Kamera konnte sie eine echte Bindung zu den Kindern und Menschen generell aufbauen und hatte so ein ganz besonderes Gespür dafür, die Kinder genau in dem Moment abzulichten, der sie am besten beschreibt. Rund 150.000 Fotografien wurden erst nach ihrem Tod entdeckt und stehen nun der ganzen Welt zur Verfügung. Nach dieser beeindruckenden Ausstellung begannen wir mit der Umsetzung unserer eigenen Fotografien, die wir in den nächsten Tagen selber entwickeln wollten.
In der Dunkelkammer der VHS Kreuzberg lernten wir den Prozess kennen, wie aus dem Film das Negativ entnommen, und anschließend die Fotos in beliebiger Größe auf Fotopapier projiziert werden. Die meisten Arbeitsschritte liefen im Dunklen ab, viele Materialien durften nur mit leichtem Rotlicht in Kontakt kommen. Chemikalien wurden gemixt, und die selbstentwickelten Fotos in Fixier-Bäder gelegt.
Die Workshop-Teilnehmer hielten am Ende der Woche tolle Fotos in der Hand, die in der VHS Marzahn-Hellersdorf ausgestellt werden.
Wir bedanken uns noch einmal herzlich bei Frau Bilankov, die diesen Workshop sehr professionell und lehrreich gestaltet hat! Er wurde in Kooperation mit der VHS Marzahn-Hellersdorf und der VHS Kreuzberg durchgeführt und durch den Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) gefördert.
Lena Skrotzki
