Johann Wolfgang von Goethe hat einmal geschrieben: „Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.“ und unter diesem Motto fuhren wir am 24. August vom Hauptbahnhof aus in Richtung Sylt, um die Insel zu entdecken. Als wir in Westerland ankamen, war uns bereits klar, dass wir das perfekte Wetter für eine Studienfahrt nach Sylt erwischt hatten. Deshalb entschieden die Lehrer, nachdem wir mit dem Bus an der Jugendherberge angekommen waren und unsere Zimmer bezogen hatten, dass wir die Strände erkunden. Zuerst liefen wir an die Ostseite der Insel und hatten einen super Blick über das  Wattenmeer und konnten, nach der anstrengenden Zugfahrt, bereits eine erste Kontaktaufnahme mit dem Wasser wagen. Da gerade zu dieser Zeit Ebbe war, wollte uns Herr Bauer noch die Auswirkungen von Ebbe und Flut am Weststrand zeigen. Also liefen wir auf die Westseite der Insel und nachdem wir die Düne erklommen hatten, lag vor uns die Nordsee. Auf dieser Seite der Insel sind die Auswirkungen von Ebbe und Flut aufgrund des offenen Meeres nicht so stark und wir nutzten auch hier die Chance mit unseren Füßen ins Meer zu gehen, aber es war deutlich kühler als das Wasser im Wattenmeer. Aufgrund des offenen Meeres gab es am Strand starke Wellen, welche für nasse Hosen sorgten, weshalb wir zurück in die Jugendherberge gingen. Nachdem wir Abendbrot gegessen hatten und die Lehrer uns die Planung der Woche bekannt gaben, haben wir den Abend mit Tischtennis, Volleyball und Gesellschaftsspielen ausklingen lassen.

Am Sonntag stand die Wattwanderung auf der Liste, welche um die Mittagszeit startete. Geführt wurden wir von einem Bundesfreiwilligen aus dem Haus der Schutzstation Wattenmeer (des Nationalparks). Nachdem wir am Strand angekommen waren, überließ der Bundesfreiwillige uns die Bühne, denn jeder musste Präsentationen zu Themen ausarbeiten, welche an den jeweiligen Orten vorgestellt wurden. Am Strand hörten wir also die erste Präsentation der Reise über die Bildung und die Formen von Dünen, welche uns  gleichzeitig an einem Sandhaufen verdeutlicht wurden. Danach ging es weiter und wir verließen den Strand und betraten die Salzwiesen, welche sich direkt an das Wattenmeer anschließen. Dort erklärte uns der Bundesfreiwillige die Einwirkungen der Himmelskörper auf Ebbe und Flut und es wurde ein weiterer Vortrag von Mitreisenden gehalten. In diesem lernten wir die spezielle Flora und Fauna der Salzwiesen kennen und durften sogar die Salzwiesen „kosten“, denn der Großteil der Planzen auf der Salzwiese ist essbar. Nun bahnten wir uns unseren Weg durch die Salzwiesen zurück ins Wattenmeer. Dabei konnten wir durch knietiefe Matschlöcher – das Schlickwatt – laufen, was gut für die Haut sein soll. Nachdem wir den Weg durch die Matschlöcher ohne größere Verluste gemeistert hatten, kamen wir bei  dem eigentlichen Wattenmeer – Sandwatt – an und  uns wurde die hohe Tierdichte des Wattenmeeres deutlich gemacht, allein die Wattschnecke kann zwischen 4000 und 100.000 mal pro m2 vorkommen. Dabei wurden uns viele andere Lebewesen des Wattenmeeres, wie z.B. der Wattwurm, viele Muschelarten und Nordseekrabben, gezeigt. Nachdem wir zurück an der Unterkunft waren, wurde entschieden in der Nordsee baden zu gehen. Also nutzten wir den Nachmittag, um an den Strand zu gehen und zu baden.

Am Montag ging es nach dem Frühstück mit einer Bustour mit dem Busfahrer Sven los, welcher uns die schönsten Plätze der Insel zeigte. Dabei machten wir Zwischenstopps in Keitum und in List, wo wir mehrere Vorträge über die Geschichte von Sylt, den Tourismus der Insel, Küstenformen und Küstenschutz hörten. An diesem Tag passten alle besonders gut auf, denn Frau Hempelmann und Herr Bauer hatten uns beim Frühstück gesagt, dass es am Abend ein Quiz geben wird, in welchem das Wissen des gesamten Tages abgefragt wird und der Gewinner würde ein Eis bekommen. Die Tour endete in Westerland und nachdem wir Deutschlands erstes Strandbad besichtigt hatten, durften wir alle die Stadt erkunden. Die Stadt Westerland bietet von Kulinarik über Shopping bis hin zu Entspannung alles und so waren die zwei Stunden relativ schnell vorbei. Als wir zurück in der Unterkunft waren, wurde uns freigestellt, was wir machen. Einige gingen Volleyballspielen, andere gingen wieder an den Strand.

Am Dienstag sind wir mit einem Boot zur Hallig Hooge gefahren, doch auf dem Weg zum Hafen, wurde uns in mitten der Dünen noch ein spannender Vortrag über die Hörnumer Odde gehalten. Nachdem wir mit dem Schiff auf der Hallig Hooge angekommen waren, liefen wir zunächst zur Kirch-Warft. Die Kapelle auf der Insel war sehr schön. Auf der Warft der Kirche haben wir uns dann einen ruhigen Platz gesucht, um uns weitere Vorträge über die Flora und Fauna im Bereich der Hallig Hooge und die Entstehung und Struktur der Hallig anzuhören. Danach hatten wir eine Stunde, um die Hallig auf eigene Faust zu erkunden und wieder zurück zum Hafen zu kommen, damit wir die Fähre zurück nach Sylt bekommen konnten.

Am Mittwoch hörten wir zunächst  Vorträge über erneuerbare Energien an der Nordsee und speziell die Windkraft.  Der restliche Tag wurde uns freigestellt und wir konnten uns eigene Programme für den Tag ausdenken. Wir haben uns für eine Radtour nach Westerland entschieden und am Ende des Tages haben wir mit dem Fahrrad über 40 km zurückgelegt. Außerdem hatten wir  auch wirklich Glück mit dem Wetter, da es an diesem Tag nicht ganz so warm war und trotzdem ein leichter Wind wehte. Am Abend grillten wir und ließen nach der Fahrradtour den Tag entspannt ausklingen.

Am Donnerstag ging es wieder zum Hafen, da wir auf Deutschlands einzige Hochseeinsel fahren wollten. Aufgrund der Geschwindigkeit des Katamarans von 28 Knoten (ca. 50 km/h) waren wir relativ schnell auf Helgoland. Die Fahrt war auch sehr angenehm, da an diesem Tag fast kein Wellengang war und der Katamaran nur ein wenig schaukelte. Nachdem wir auf der Insel angekommen waren, zeigten uns die Lehrer einen Krater, welcher die perfekte Umgebung für den letzten Vortrag bot. Der letzte Vortrag handelte von  der Geschichte der Insel Helgoland und warum da, wo wir jetzt saßen, ein Krater ist. Denn die Briten hatten nach dem 2. Weltkrieg die unterirdischen Bunkeranlagen gesprengt und somit die Landschaft in der heutigen Form stark geprägt. Mit diesen Eindrücken besichtigten wir die Insel und konnten eine wundervolle Welt reich an  Tieren und Pflanzen entdecken. Auf der Rückfahrt mit dem Katamaran schlief der Großteil der Truppe ein. Nachdem wir zurück in der Jugendherberge waren, wurde Abendbrot gegessen und wir ließen auch den letzten Abend entspannt ausklingen.

Am Freitag war der Tag der Abreise gekommen. Wir fuhren zurück nach Westerland und diesmal nicht mit dem IC direkt zurück nach Berlin, sondern erstmal vier Stunden mit einem Regionalzug nach Hamburg Altona. In Altona stiegen wir in den ICE um, welcher uns an den Ausgangspunkt unserer Reise bringen sollte.

Schlussendlich war es eine sehr schöne Studienfahrt, perfektes Wetter und eine tolle Truppe.

Bennet André Kellert