Im Geschichtsunterricht beschäftigen wir, die Klasse 9.4, uns momentan mit der Verfolgung entrechteter Gruppen im Nationalsozialismus. Zu diesem Thema besuchten wir die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg an der Havel. Bei der Führung mit anschließendem Workshop wurde uns zuerst einmal nahegelegt, was Euthanasie-Mord bedeutet und was an diesem Ort eigentlich geschehen ist. Nach einer kurzen Pause wurde uns dann das Gelände gezeigt und vor allem die Stelle, an der sich die Räume befanden, in denen die Menschen vergast wurden. Herr Marx, ein Historiker, der für die Gedenkstätte arbeitet und unsere Exkursion geleitet hat, hat uns auch aufgezeigt, mit welchen Diagnosen die Personen damals in diese Einrichtung kamen. Besonders auffällig waren dabei sogenannte „Kaugummi-Diagnosen“. Dieser Begriff bedeutet, dass es keine genauen Kriterien gab, nach denen sich die Ärzte richten mussten, dadurch konnten diese bei Patienten willkürlich Krankheiten diagnostizieren. Solche „Kaugummi-Diagnosen“ waren unter anderem „angeborener Schwachsinn“, „Intelligenzminderung“ und selbst der jüdische Glaube. Nach einer Mittagspause begann dann der praktische Teil des Tages in Form eines Workshops. In diesem durften wir selbst entscheiden, mit welchem Thema wir uns noch einmal näher beschäftigen wollten und haben dann dazu eine Akte mit Informationen, welche aus Quellen der damaligen Zeit bestanden, bekommen. Die Themen waren z.B. „Die Opfer“ – eine Akte zu einem 10-jährigen Kind, welches in Brandenburg an der Havel vergast wurde -, „Das Pflegepersonal“ – ein Skript von der Befragung einer Krankenschwester vor Gericht -, und noch drei weitere. Der gesamte Tag war sehr gut organisiert und spannend gestaltet. Es war sehr informativ, aber nicht zu langwierig oder traumatisierend, besonders, da man sich nach seinen Interessen beschäftigen konnte, sobald der praktische Teil begonnen hatte.
Unserer Meinung nach ist es ein sehr empfehlenswerter Tagesausflug mit einem sehr interessanten Workshop gewesen, bei dem man einiges lernen konnte. Es ist wichtig, dass man heutzutage darüber aufklärt, welche Ausmaße der Nationalsozialismus hatte, denn es handelt sich hierbei ganz eindeutig um Rassismus und das Missachten von Menschenrechten. Damit sich so eine tragische Geschichte nicht wiederholt, ist es wichtig, dass es solche Gedenkstätten gibt, welche über dieses Thema informieren, ohne hinterfragende Aspekte zu vernachlässigen. Wir möchten uns noch einmal bei Herrn Christian Marx für diesen spannenden und abwechslungsreichen Tag bedanken, aber auch bei unseren Klassenleitern Frau Wendland und Herr Glasow, welche uns diesen Ausflug ermöglicht haben.
Elisabeth L., Linea K. und Natalie L. aus der 9.4