Wie stellen wir uns zeitgemäßes Lernen vor?

Am 27. Februar trafen sich Eltern, Lehrkräfte und ein Schüler aus der Oberstufe, um gemeinsam zu besprechen, wie die Schule von heute aussehen sollte. Dazu wurden verschiedene Vorstellungen des zeitgemäßen Lernen zusammengetragen.

Alle Schulbeteiligten betrachten die Schule als einen Lern- und Lebensort. Das Erlernen von Kompetenzen sollte im Zentrum der Schulbildung stehen, insbesondere der Erwerb von sozialen Kompetenzen und Werten wird als sehr wesentlich betrachtet. Reine Stoffvermittlung scheint in der Vorbereitung auf die heutige Arbeitswels wenig zielführend.

Die Eltern wünschen sich für ihre Kinder projektartiges und somit fächerübergreifendes Lernen in Teams – unabhängig von klassischen Orts- und Zeitstrukturen. Schülerinnen und Schüler sollten ein Recht auf Mitbestimmung über die Lerninhalte erhalten.

Ein Wunsch aller ist zugleich das Arbeiten in kleinen Gruppen durch die Teilung von Klassen und Kursen, um somit ein individualisiertes, forschendes und anschauliches Lernen zu ermöglichen.

Die Eltern unterstützen das Drehtürmodell als ein Konzept der Begabtenförderung, aber zugleich auch als eine Form der Nachhilfe. Durch parallel stattfindende Kurse könnte ein durchlässiges Kurssystem umgesetzt werden und die Lernenden könnten selbst bestimmen, in welchem Kurs und bei welcher Lehrkraft sie lernen möchten. Personenbezogenes Lernen ist ein Erfolgsgarant für erfolgreiches Lernen, somit sollte die Auswahl der Lehrkräfte für alle Schülerinnen und Schülern ermöglicht werden.

Schülerinnen und Schüler sind auf vielen Gebieten Experten und sollten als Lerncoaches eingesetzt werden. Die Verwendung von digitalen Tools, insbesondere als Medium der Kommunikation, wird als Chance beim erfolgreichen Lernen betrachtet.

Um Schule als einen zeitgemäßen Lern- und Lebensort gestalten zu können, benötigen Lehrkräfte Zeit, um sich mit neuen Lehr- und Lernmethoden auseinander setzen zu können, aber auch um sich im Team von über 60 Kolleginnen und Kollegen austauschen zu können. Daher unterstützen die Eltern die Einführung von regelmäßigen Teamtagen für das Kollegium.

Die moderne Schule braucht Mut für die Umsetzung von zeitgemäßen Lehr- und Lernmethoden sowie die Zusammenarbeit von allen Schulbeteiligten.

Wolfram-Gagel