Kurz zu mir: Mein Name ist Laura Aßmann, ich bin und war auch keine Schülerin am ONG, leiste hier aber seit dem 1. September meinen Bundesfreiwilligendienst ab. Eine meiner Aufgaben ist es, unter anderem das Schulleben zu dokumentieren, so entstand nach der Teilnahme an der Fortbildung dieser Erfahrungsbericht. Da die Infos der Fortbildung für mich als “Neuling” sehr interessant und aufschlussreich waren, soll dieser Bericht vermitteln, was man aus dieser Fortbildung alles mitnehmen konnte und was für Externe vielleicht besonders interessant sein könnte.

Am 04. November fand am ONG die Fortbildung Digitales Lernen bzw. Digitaler Ganztag statt, welche einen Einblick in den medienpräsenten Schulalltag am ONG ermöglichte. Das Programm der Fortbildung war sehr flexibel und entspannt. Es bot genug Zeit, alle Fragen der externen Teilnehmer zu klären und auch einen kurzen Einblick in die Geschichte des ONG zu gewinnen. Der einzige fest eingeplante Programmpunkt war ein Unterrichtsbesuch von 10 bis 10.30 Uhr. In dieser Zeit hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich aus vier verschiedenen Unterrichtsstunden eine oder zwei herauszusuchen.

Während dieser halben Stunde erhielt man einen guten Einblick, inwieweit die MacBooks und das Smartboard in den Schulalltag integriert werden.

Bei Frau Wolfram konnten die Schüler an ihren MacBooks die neue englische Grammatik abrufen und lernen, um diese im Nachhinein bei einer Multiple Choice Übung anzuwenden. Wenn die Schüler die Fragen auf ihren MacBooks gelöst hatten, berechnete das Programm im Anschluss eine Erfolgsquote, so erhielten die Schüler eine Rückmeldung über ihren Lernerfolg. Anschließend wurde die Übung noch am Smartboard mit der gesamten Klasse wiederholt, um auch noch letzte Fragen zu klären. Dabei haben die Schüler gut mitgearbeitet und alle bereitwillig die Aufgaben gelöst. Man hatte das Gefühl, dass ihnen der Unterricht richtig Spaß machte. Ich persönlich kann das sehr gut nachvollziehen, da ich während meiner Schulzeit die eher seltenen Unterrichtsstunden im Computerraum als kleine “Highlights” ansah.

Ebenso gut lief es zum Beispiel auch bei Frau Münzner und Frau Meinecke. Die Unterrichtsbesucher waren begeistert über die Freude, die die Schüler am Lernen hatten und die gute Beteiligung am Unterricht. Auch bei Herrn Wendt waren die Beobachter beeindruckt, wie reibungsfrei die MacBook- Nutzung mit über 30 Schülern geklappt hat – “ein Traum” quittierte ein Fortbildungsteilnehmer als Feedback.

Zur Entwicklung des digitalen Lernens erhielten die Fortbildungsteilnehmer folgende Informationen: Nachdem 2008 der Einführung der MacBooks zugestimmt wurde, erfolgten diverse Modernisierungsmaßnahmen, zu denen der Lernmittelverein durch seine Investitionen in den Aufbau des WLAN- Netzwerkes und der Smartboards einen großen Anteil trug.
Teil der Digitalisierung wurde auch ein neuer Kommunikationsweg. Das Meiste läuft hier tatsächlich über E-Mails, die jeden Tag mindestens einmal gecheckt werden müssen. Ansonsten erhält man weitere Informationen über die gut ausgebaute Homepage, Facebook-Seite des ONG und das Digitale Schwarze Brett.
Da es sich um die wöchentliche, wenn nicht sogar tägliche Aktualisierung der Medien gekümmert werden muss, gibt es am ONG das Team Redaktion, welches zum Beispiel neben dem Gestalten der Schülerzeitung, genau dafür verantwortlich ist. Das Team besteht unter der Leitung von Frau Wolfram aus Herrn Deschler, zwei Elternteilen, mehreren engagierten Schülern und uns Bundesfreiwilligen. Aber nicht nur das Team, sondern auch die Lehrer und die gesamte Schülerschaft werden dazu angehalten, sich an der Gestaltung und Aktualisierung der Homepage zu beteiligen.

Des Weiteren wurde das SELF gegründet, das Schüler- Eltern- Lehrer- Forum. Hier wird über wichtige Fragen und aufkommende Probleme diskutiert und beraten, die die Mediennutzung mit sich ziehen. Das Forum dient jedoch nicht nur zur Kontrolle der Lernqualität der Schüler, sondern ist auch eine Hilfe für die Eltern, die ebenso Medienkompetenz fordern.
Neben den Einführungsstunden für die neuen Schüler gibt es ebenfalls welche für die neuen Eltern. Oftmals werden diese von Schülern geleitet. Aber auch die Lehrer lassen sich durch die fitten Schüler schulen.

Bei Problemen mit den Macbooks können Schüler und Lehrer die fest integrierten Techniksprechstunden bei Herrn Dietze oder Herrn Tietz wahrnehmen.

Neben dem digitalen Lernen lag ein hohes Interesse der Teilnehmer der Fortbildung an der Ganztagsgestaltung. Das ONG als offene Ganztagsschule bietet ein breites Spektrum an Interessengemeinschaften (IG), von Sport bis hin zu wissenschaftlichen Arbeitsgruppen, die von Frau Meinecke koordiniert werden. Neben den IG steht den Schülern auch die Möglichkeit einer Hausaufgabenhilfe offen. Das Team von “Schlaufuchs Berlin” ist von Montag bis Donnerstag nachmittags am ONG vertreten.

Die letzte Stunde der Fortbildung wurde genutzt, um noch einmal eine offene Gesprächsrunde mit “Experten” zu führen. Hierfür sind noch Herr Tietz, Frau Meinecke, Dennis Friebe und Niklas Siegelmann (ehemalige Schülersprecher) zur Runde hinzugestoßen.

Am Ende der Veranstaltung gab es Lob und Dank an die Veranstalter. Das Team unserer Lehrer wurde bestärkt in der Arbeit und ermutigte die Kollegen aus Berliner Schulen den computergestützten Unterricht in Angriff zu nehmen.

Für mich als Bundesfreiwillige bot die Veranstaltung einen tiefen Eindruck in die Lernkultur am ONG, in die ich im September ja quasi “hineingeworfen” wurde. Es war spannend zu erfahren, welche einzelnen Schritte die Schule durchlaufen hat bis zum heutigen Stand. Das ONG ist meiner Meinung nach ein Paradebeispiel für eine Schule, die sich der Zeit und dem derzeitigen Jahrhundert angepasst hat, und dies auch in Zukunft weiter versuchen wird. Ich hoffe die Fortbildung war für die anwesenden Teilnehmer ebenso aufschlussreich und diente als Anstoß, das eigene Schulsystem ebenfalls zu modernisieren.

Es liegt im Interesse des ONG, ein breiteres Netzwerk zum Austausch und zur gegenseitigen Hilfe aufzubauen.

Laura Aßmann