Mit Beginn des kommenden Schuljahres führt das Otto-Nagel-Gymnasium in den Jahrgangsstufen 6 und 7 ein neues Förderkonzept für besonders begabte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler ein. In einem einjährigen Testlauf sollen zwei neue Förderformate erprobt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für eine schrittweise Ausweitung auf weitere Jahrgänge in den folgenden Schuljahren.

Ziel ist es, jungen Menschen mit ausgeprägten Interessen und besonderen Fähigkeiten über den regulären Unterricht hinaus Raum zur vertieften Auseinandersetzung, individuellen Entwicklung und persönlichen Entfaltung zu geben – auf einem hohen fachlichen und methodischen Niveau.
Das neue Förderkonzept gliedert sich in zwei Bausteine:

1. Exzellenzkurse
(verbindlicher Teil der Stundentafel)

In 3 bis 5 eigens konzipierten Kursen haben besonders talentierte und interessierte Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich vertieft und forschend mit anspruchsvollen Themen zu beschäftigen – über das normale Fachcurriculum hinaus. Die Teilnahme ist verbindlich und erfolgt im Rahmen der regulären Stundentafel.

Organisatorische Hinweise:

  • Die Inhalte des währenddessen versäumten Regelunterrichts müssen eigenverantwortlich nachgearbeitet werden.
  • Klassenarbeiten und sonstige Leistungsnachweise sind weiterhin zu erbringen – ggf. in angepasster Form.
  • Die Lehrkraft des Exzellenzkurses unterstützt aktiv bei der Koordination der Leistungserbringung.
  • Am Schuljahresende erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat über die absolvierte Leistung und das bearbeitete Thema.
  • Die Kurswahl erfolgt individuell aus dem jährlich wechselnden Angebot.

2. ONG+ Programm
(individuelle Entwicklungszeit)

Dieses längerfristig angelegte Förderformat richtet sich an Schülerinnen und Schüler mit besonderem Engagement, ausgeprägter Selbstständigkeit und vielfältigen Interessen. Es bietet wöchentlich 2 bis 8 Stunden Zeit zur eigenverantwortlichen Arbeit an einem selbst gewählten Entwicklungsziel – z. B. in den Bereichen Wissenschaft, Kunst, Technik, Sprache oder Soziales.

Kernpunkte des Programms:

  • Die Entwicklungszeit wird durch Reduzierung des Regelunterrichts ermöglicht.
  • Auch hier gilt: Alle verbindlichen Leistungsnachweise müssen regulär oder in gleichwertiger Form erbracht werden.
  • Die individuellen Ziele werden regelmäßig mit einer betreuenden Lehrkraft abgestimmt, reflektiert und bei Bedarf angepasst.
  • Gefördert werden nicht nur fachliche Begabungen, sondern ebenso persönliche Reife und methodische Kompetenzen – gezielt und nachhaltig.

Auswahlverfahren

Die Auswahl geeigneter Schülerinnen und Schüler erfolgt auf Grundlage pädagogischer Gesamtbeurteilungen durch die unterrichtenden Lehrkräfte im Rahmen der zweimal jährlich stattfindenden Klassenkonferenzen. Maßgeblich sind dabei nicht nur schulische Leistungen, sondern auch Eigenmotivation, Verantwortungsbewusstsein und ausgeprägte Interessen.
Die Nominierungen für die Pilotphase erfolgen in der Klassenkonferenz am 4. Juni 2025. Sollten Lehrkräfte Schülerinnen und Schüler für geeignet halten, werden diese sowie deren Eltern vor den Sommerferien persönlich informiert. Die Teilnahme erfolgt selbstverständlich auf freiwilliger Basis und nur im Einvernehmen mit allen Beteiligten.

Wir sind überzeugt, mit diesem neuen Konzept einen wichtigen Schritt zur systematischen Förderung individueller Potenziale zu gehen – im Sinne einer schulischen Bildung, die Leistung fordert, Verantwortung fördert und Persönlichkeitsentwicklung ernst nimmt.

Schulleitungsteam