Als Bufdis helfen wir euch im Schulalltag bei den großen und kleinen Problemen und sind eigentlich so gut wie immer in unserem Büro, in der Bibliothek oder im Sekretariat anzutreffen.

Doch was machen wir eigentlich, wenn wir nicht in der Schule sind?

Zu unserem Bundesfreiwilligendienst gehören neben der Anwesenheit am ONG auch externe Bildungstage und Seminare, die durch unseren Träger Demokratie & Dialog e.V. organisiert werden.

Beispielsweise haben Isabel und ich im Februar ein einwöchiges Seminar zum Thema JuLeiCa –  der Jugendleitercard – besucht.

Dafür ging es für uns täglich ab nach Wedding, also ein gutes Stück entfernt vom ONG. In neuer Umgebung trafen wir auf unsere Kolleginnen und Kollegen im Freiwilligendienst, die auch an anderen Schulen, in Organisationen oder im Bundestag tätig sind.

Zuerst erklärten unsere Teamerinnen, was die sogenannte JuLeiCa überhaupt ist: Die Jugendleitercard ist ein amtlicher anerkannter Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit. Ist man in ihrem Besitz, kann man also Kinder- und Jugendgruppen leiten, zum Beispiel auf einem Ausflug, in einem Feriencamp oder zu einer Veranstaltung. Zusätzlich genießt man einige praktische Vergünstigungen im ÖPNV und bei verschiedenen Aktivitäten in der Gruppe.

Klingt toll, oder? Doch natürlich sind diese Vorteile verknüpft mit einigen Pflichten und einer großen Menge an Verantwortung, wie wir in dieser Woche lernten.

Von der Aufsichtspflicht, über die Haftung bis hin zum Kinder- und Jugendschutz lasen wir Paragraphen und übten an Fallbeispielen. Was dürfen Kinder? Was dürfen Jugendliche? Worauf muss ich als Jugendleitung achten? Und auch wenn der Themenkomplex Recht zuerst kompliziert und langweilig klang, halfen uns unsere Teamerinnen mit ihren Erfahrungen, Beispielen und Tipps, die Sachverhalte zu verstehen.

Aber auch der praktische Aspekt kam im Seminar nicht zu kurz, schließlich sollten wir ja in der Zukunft selbst Jugendgruppen anleiten.

Als Übung darauf ist jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer innerhalb der fünf Tage einmal selbst vor die Gruppe als Leitung getreten. Jeweils zum Tagesbeginn, Tagesabschluss oder mit den Energizern (kleine Spiele, um den Körper und Geist zu aktivieren) konnten wir erste Erfahrungen mit der Leitung sammeln. Mir gefiel hierbei besonders, dass wir so ein großes Spektrum an verschiedenen Leitungsstilen und Energizern kennenlernen und für unseren eigenen „Methodenkoffer“ mitnehmen konnten.

Andere Themen in dieser Woche beinhalteten Gruppenformen, Gruppenphasen und Gruppenrollen, queere Jugendarbeit und, wie man als Jugendleitung möglichst gewaltfrei kommuniziert.

Insgesamt habe ich wirklich unterschätzt, wie viel ich in dieser Woche lernen würde. Und die Arbeit, Planung und das Fingerspitzengefühl, was Jugendleitungen in ihre Freizeitangebote und Betreuung einfließen lassen, schätze ich jetzt umso mehr. Außerdem hat mich positiv überrascht, wie viel des Gelernten mir auch jetzt, wo wir zurück am ONG sind, in meiner Arbeit weiterhilft.

 Hendrike von den Bundesfreiwilligen